Von Wachstumsschmerzen und Infrastruktur-Maßnahmen

Der Februar war vor allem für die Admins des Freifunk Rheinland e. V. eine sehr stressige Angelegenheit. Über Tage hinweg waren mehrere Supernodes in der Domäne „Rheinufer“ ausgefallen, zu der auch Freifunk Aachen gehört. Diese Supernodes sind die Server, über die sich alle Freifunk-Knoten per VPN-Tunnel ins Internet verbinden. Zusätzlich sind sie zuständig für die Vergabe der IP-Adressen an die Clients. Jeder Versuch einer erneuten Inbetriebnahme führte in kürzester Zeit wieder zum Stillstand.

Das blieb auch den Nutzern und Anbietern von Freifunk-Zugängen nicht verborgen. Massive Performance-Probleme bis zum kompletten Ausfall von Zugängen waren die Folgen. Es dauerte Tage, die eigentliche Ursache zu identifizieren und zu beseitigen.

Die Freifunker der Region Aachen arbeiten seit längerem an Plänen eine eigene „Domäne“ mit eigenen Supernodes in Betrieb zu nehmen, um den Druck auf die bisherige Domäne ganz allgemein zu reduzieren. Da die Ver- und Entschlüsselung der Tunnel einiges an Rechenleistung fordert, wird inzwischen ein kleiner Serverpark benötigt.

Nach Auftreten der Schwierigkeiten wurden diese Pläne praktisch über Nacht vorgezogen. Seit einigen Tagen betreiben wir nun in Aachen eigene Supernodes. Nach ersten Tests mit etwa 20 ausgewählten Aachener Knoten mit der notwendigen, neuen „Aachener Firmware“ ist unser nächstes Projekt das Update aller Router in der Region auf die Aachener Firmware. Nach heutigen Stand sind etwa 90 Systeme erfolgreich umgestellt und nutzen die lokale Infrastruktur für die VPN-Tunnel. Die Ausleitung ins Internet läuft dabei wie gehabt über dieselben Server (Exit-Nodes) des Freifunk Rheinland e.V. in Düsseldorf, Frankfurt am Main und Berlin.

Auch die weiteren in Betrieb befindlichen Router der Region werden in den kommenden Tagen und Wochen automatisch auf die neue Firmware umgestellt. Ein Eingriff seitens der Betreiber oder Nutzer ist dazu nicht erforderlich. Ausnahme: wenn jemand seine Firmware selber installiert hat und für sich automatische Updates deaktiviert hat.

Die neuen Systeme entlasten die gesamte Infrastruktur des Freifunk Rheinland e. V. und sind damit ein wichtiger Baustein für den Kapazitätsausbau in NRW.

Für technisch interessierte, die weitere Fragen haben, gibt es mehr Infos zum Infrastruktur-Projekt auf unserem Freifunk-Tag am Sonntag!